"Sound of Joy" wechselt das Ambiente, aber nicht den Ton

Der Chor „Sound of Joy“ ist vom Murner See in die Spitalkirche umgezogen.

SCHWANDORF. Jahrelang haben „Sound of Joy“ mit ihrem groß angelegten Open-Air am Murner See bei Wackersdorf für Aufmerksamkeit gesorgt – zuletzt, wenn nicht alles täuscht, 2006. Doch der Aufwand den das Konzertereignis regelmäßig erforderte, ist wohl irgendwann zu groß geworden, und so entschied man sich, fortan eher kleinere Brötchen zu backen und das Konzertformat zu reduzieren.

Am Samstag präsentierte sich der Chor unter der Leitung von Martina Plößl seinen Fans deshalb in der im Vergleich zum Amphitheater am Murner See doch eher bescheiden Spitalkirche. Statt einer Band und kerniger Bläsersätze genügte eine E-Piano, statt lauer Sommernachts-Seestimmung reichte die heimelige Spitalkirchenatmosphäre, um der Musik zur Geltung zu verhelfen.

Gospelchor? Na ja, man ist stilistisch deutlich breiter aufgestellt. Der gute alte Gospel mag die Ausgangslage sein, der Anfang, von dem aus man sich musikalisch weit in moderne Pop-Gefilde vorwagt. Von „Only You“ oder „Sittin’ On The Dock Of The Bay” bis hin zu einem Abba-Medly reichte das Programm am Samstag deshalb und zeichnete – bewusst oder unbewusst – ein klein wenig die Geschichte einer Musik nach, die sich tatsächlich von den Roots über den Soul bis hin zum Disco Pop entwickelt hat. Den Murner See hat es zum Glück dafür nicht gebraucht. (ttg)

 

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